FAQ

Ein verbreiteter Irrtum ist, dass Gebärdensprache eine künstlich entwickelte oder erfundene Sprache sei. Das ist falsch.
Gebärdensprachen sind natürliche Sprachen, die sich auf organische Weise innerhalb von Gemeinschaften gehörloser Menschen entwickelt haben – genauso wie Lautsprachen in hörenden Gesellschaften. Sie entstehen spontan durch den Austausch und die Kommunikation zwischen Menschen und haben sich über Generationen hinweg weiterentwickelt.Gebärdensprachen besitzen eine vollständige Grammatik, komplexe Strukturen und kulturelle Eigenheiten. Sie sind keine vereinfachten oder künstlichen Kommunikationssysteme, sondern ebenso reichhaltig und vielfältig wie Lautsprachen.
Wichtig ist: Gebärdensprache ist kein „erfundenes Hilfsmittel“, sondern eine vollwertige Sprache, die tief mit der Identität und Kultur der Gebärdensprachgemeinschaft verbunden ist.

Deutsche Gebärdensprache (DGS) ist eine eigenständige, visuelle Sprache mit eigener Grammatik, Syntax und Struktur. Sie nutzt Handzeichen, Mimik, Körperhaltung und Raumaufteilung, um Inhalte darzustellen. DGS ist die natürliche Sprache der Gehörlosengemeinschaft.

Lautsprachbegleitende Gebärden (LBG) sind kein eigenes Sprachsystem, sondern eine visuelle Unterstützung der Lautsprache. Dabei werden gesprochene Wörter eins zu eins mit Gebärden begleitet, während die deutsche Grammatik beibehalten wird. LBG wird oft beim Spracherwerb oder in der inklusiven Kommunikation genutzt.

👉 Hauptunterschied:
DGS = Eigenständige Sprache mit eigener Grammatik.
LBG = Gebärden als Unterstützung der Lautsprache (kein eigenständiges Sprachsystem).

Nein, Gebärdensprache ist nicht international.

Jedes Land (und manchmal sogar Regionen innerhalb eines Landes) hat seine eigene Gebärdensprache mit einer eigenständigen Grammatik, Wortschatz und Struktur. Beispielsweise gibt es:
– Deutsche Gebärdensprache (DGS)
– Amerikanische Gebärdensprache (ASL)
– Britische Gebärdensprache (BSL)
– Französische Gebärdensprache (LSF)
– Türkische Gebärdensprache (TİD)
– u. v. m.

Diese Sprachen unterscheiden sich genauso wie gesprochene Sprachen – DGS und ASL sind z. B. komplett unterschiedlich!

👉 Gibt es eine internationale Gebärdensprache?
Ja, aber nur als eine künstlich entwickelte Kommunikationsform:
– Die International Sign (IS) ist keine vollwertige Sprache, sondern eine vereinfachte Gebärdenform für internationale Treffen (z. B. bei Gehörlosen-Weltkongressen).

Fazit: Gebärdensprache ist nicht international, sondern jede Gemeinschaft hat ihre eigene Sprache!

Das Erlernen der Gebärdensprache ermöglicht eine barrierefreie Kommunikation mit gehörlosen und schwerhörigen Menschen. Es fördert Inklusion, verbessert die nonverbale Ausdrucksfähigkeit und stärkt das Sprachbewusstsein. Zudem kann es berufliche Chancen erweitern, z. B. in den Bereichen Pädagogik, Soziales, Medizin oder Dolmetschen. Gebärdensprache ist nicht nur eine Sprache, sondern auch ein wertvolles kulturelles Gut.

Ja! Gebärdensprache zu lernen ist nicht nur möglich, sondern auch wichtig. Sie ermöglicht barrierefreie Kommunikation, fördert Inklusion und sensibilisiert für die Gehörlosenkultur. Besonders für Angehörige, Pädagogen und Fachkräfte ist sie eine wertvolle Fähigkeit. Jede Person, die DGS beherrscht, trägt zu mehr Teilhabe und Verständigung bei.

Ein Hausgebärdensprachkurs ist ein individuell angepasster Gebärdensprachunterricht, der direkt bei den Familien zu Hause stattfindet. Er richtet sich speziell an Eltern und Angehörige von hörgeschädigten Kindern. Ziel ist es, die Kommunikation innerhalb der Familie zu verbessern und den Kindern eine natürliche Sprachentwicklung in Gebärdensprache zu ermöglichen. Neben der Sprache vermittelt der Kurs auch wichtige Aspekte der Gehörlosenkultur und gibt praktische Tipps für den Alltag.

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